Mein Geburtsbericht vom 15.11.2020

 


 

Ich habe um 00:45 Uhr gemerkt das Ich auf die Toilette muss, da hat sich öfter mein Darm entleert.

 

Da dachte Ich mir ein paar kleine Wehen das ist nur Übung , ich gehe wieder ins Bett und versuche zu schlafen.

 

Gegen 01:15 Uhr war jedoch nicht mehr an Einschlafen zu denken. Die Kontraktionen wurden immer intensiver und an liegen ging gar nicht mehr. Ich musste aufstehen und mich bewegen, damit die Wehen erträglicher waren.

 

Also ab ins Wohnzimmer mit kleinem gedämpftem Licht und Fernseher an um mich vielleicht abzulenken.

 

Mal auf dem Petzi-Ball, mal in der Hocke mit stützen am Sofa, so war die Intensität richtig gut auszuhalten.

 

Um kurz vor 02:00 Uhr kam mir der Gedanke an ein warmes Bad. Es wird ja immer gesagt, werden die Wehen schwächer ist es Fehlalarm, werden Sie jedoch stärker geht es los!

 

Der Abstand zwischen den Kontraktionen lag bereit bei 5–6 Minuten.

 

In der warmen Badewanne liegend reduzierte sich der Abstand auf 3-4 Minuten und der Schmerz wurde intensiver. Die Wärme tat zwar gut aber mir fehlte die Bewegungsfreiheit. Dann schaute mein Partner ins Bad rein und fragte, was machst du den in der Badewanne. Ich antwortete, wir rufen jetzt dann bald die Eva an! André fragte, ob er wach bleiben soll oder sich noch mal hinlegen kann. Er legte sich kurz hin war aber wenige Augenblicke wieder im Wohnzimmer gestanden, da er nicht mehr schlafen konnte.

 

Um 02:46 Uhr riefen wir die Eva an, Sie ging sehr verschlafen ans Telefon und sagte hallo Julia. Ich darauf nur Eva Ich habe alle 5 Minuten Wehen. Ja schön antwortete Eva darauf. Ich war unsicher wie es jetzt weitergeht. Dachte es kommt eine Reaktion von Eva wie zum Beispiel „passt ich fahre los“. Nachdem diese aber nicht kam, fragte ich Eva wie geht es nun weiter. Ganz ruhig und entspannt fragt Eva was tut dir den gut und was brauchst du, sollen wir kommen oder gehts noch so gut, dass Ihr keine Unterstützung braucht. Ich hatte ein schlechtes Gewissen da ich die Eva mitten in der Nacht aus dem Bett holte, aber ich merkte ich würde mich mit Unterstützung wohler fühlen. Ich sagte, wenn eine kommen würde wäre es toll.

 

Als Eva dann knapp eine dreiviertel Stunde später da war, fühlte Ich mich sicherer und wusste jetzt kann nix mehr passieren. Wir hielten einen kurzen Smalltalk und danach fragte Eva, ob Sie mal nach dem Muttermund schauen dürfe. In der Wehen Pause legte ich mich auf das Sofa und Eva hat mich untersucht. Da aber die nächste Wehe wieder im Anmarsch war und Ich aufstehen musste hat Sie abgebrochen. Sie fragte mich, ob es möglich ist während einer Wehe mal nachzuschauen nach dem Muttermund. Es war zwar unangenehm da ich das Bedürfnis spürte aufstehen zu wollen, aber es war auszuhalten.

 

Der Befund von Eva war der Muttermund ist bereits 6-7 Zentimeter geöffnet.

 

André und Ich waren völlig erstaunt, wir haben mit einer Öffnung von nur wenigen Zentimetern gerechnet. Also war klar einiges ist schon geschafft.

 

Eva versuchte mehrere Male die Marlene zu erreiche, dies blieb leider ohne Erfolg. Die Idee war das Marlene einen Geburtspool mitnimmt, da mir die Wärme guttat aber die Bewegung in der Badewanne eingeschränkt war.

 

Ich bin erneut in die Badewanne gegangen da mir die Wärme guttat, währenddessen versuchte Eva weite die Marlene zu erreichen. Leider war diese nicht zu erreichen, dass Eva eine Vertretung für Marlene versuchte zu organisieren. Ich bekam davon so gut wie nix mit, war Ich doch so in meine Verschnauf- und Entspannungsphase vertieft. Eva erreichte eine Hebamme aus Landshut vom Geburtshaus bekam André mit, dies tauchte aber nicht auf, da Marlenes Tochter dann ans Telefon ging da Sie schon wach war und konnte so Marlene Bescheid geben.

 

Ich habe in der Badewanne weiter die Wehen verschnauft, die war deutlich angenehmer als beim ersten Baden, da ich Andres Hände zum Festhalten hatte und Eva mir eine andere Atemtechnik vorschlug sowie Meine Beine stützte. Dann traf auch Marlene irgendwann ein. Ich hatte schon das Gefühl mitdrücken zum müssen, also sind wir raus aus der Badewanne. Auf dem Sofa wurde daraufhin nochmals der Muttermund überprüft, ob dieser mittlerweile ganz offen ist. Er war aber noch nicht vollständig geöffnet so dass Mir ein kleines weißes Zäpfchen zum Weichmachen vor den Muttermund gelegt wurde. Aber daran habe ich keine Erinnerung mehr. Dann hockte ich vor dem Sofa und André sitzen in Meinem Rücken, so konnte Ich mich bei Ihm abstützen und gegebenenfalls einkrallen. Diese Position fühlte sich richtig gut und richtig an für Mich, jedoch sollte ich mich noch einmal auf das Sofa legen um den Kopf des Babys in die richtige Richtung zu bringen. Das hat meine Ich gut geklappt, da Ich dann wieder in die Hocke konnte, da diese Position für mich gefühlt am besten war. Mit Ihren Fingern versuchten Sie mir zu zeigen wohin ich pressen sollte, Ich hörte immer um die Kurve nur um die Kurve, Ich wusste welche Kurve gemeint ist. Ich dachte mir seid ihr blöd, da ist doch keine Kurve, wie presst man um eine Kurve. Ich presste weiter wie beim Kacken und es funktionierte, zumindest waren Sie zufrieden. Dann ging Gebärhocker den Sie vorbereitet hatte.

 

Es pikste dauernd in der Scheide, Ich hatte das Gefühl das ich mit einem Fingernagel gepiekt wurde. Also fachte ich die Eva an und meinte Sie solle Ihre Finger wegnehmen. Sie beruhigte mich und sagte mein Finger berühren dich gar nicht, dass sei der Kopf der sich durch das Becken hindurchschiebt und alles weitet. Mir wurde der Vorschlag gebracht zu tasten wie der Kopf geboren wurde, zweimal habe ich hingelangt, aber da stellte ich für mich fest, dass es angenehmer war meine Hände bei André zu lassen um gezielter pressen zu können. Plötzlich war der Druck in der Scheide weg und Unsere Tochter wurde mir auf Meinen Bauch gelegt. Meine Gefühle fuhren Achterbahn, es sind so viele Wünsche in Erfüllung gegangen, die auf Meiner Gebärwunschliste standen. Auch André war tief ergriffen von seinen Gefühlen und weinte, konnten wir unser Glück nicht fassen.

 

Wir konnten noch fühlen wie die Nabelschnur pulsierte und damit unsere Tochter weiterhin versorgte. Dann kam ein Schwall Flüssigkeit und jetzt sollte schleunigst die Plazenta geboren werden, dies ließ allerdings auf sich warten. Ich merkte wie Eva nervöser wurde und ich sollte mich besser aufs Sofa legen. André durfte die Nabelschnur noch durchschneiden. Nach ein paar Ermahnungen an die Plazenta wurde auch diese geboren.

 

Jetzt war auch Eva entspannt und man sah das Ihr eine Last von den Schultern fiel.

 

Ich habe noch 10000-mal nachgefragt, ob irgendwelche Geburtsverletzungen entstanden sind, dies war aber nicht ersichtlich. Erst nach dem säubern konnte Eva mich beruhigen. Nur minimale Schürfungen sodass nix genäht werden musste.

 

Jetzt konnten wir in aller Ruhe die Dreisamkeit genießen und kuscheln.

 

 

 

Auch das geliebte Sofa blieb größtenteils unversehrt, welch eine Erleichterung. 😊