Geburtsbericht

 

Mittwoch, 21.10.2020

 

Wenn‘s mal ein wenig schneller geht

 

Die Wehen beginnen

 

Nachdem ich schon bei ET+8 war konnte ich es schon gar nicht mehr erwarten, bis es endlich los ging. Da ich auf keinen Fall eine Einleitung im Krankenhaus wollte.

 

Mittags bekam ich leichte Wehen, wobei ich noch nicht sicher wusste ob es nicht nur Übungswehen waren. Ich holte noch ganz normal Mittags mein 1. Kind von der Kita ab.

 

Anschließend gingen wir bei uns im Dorf noch auf einen neuen Spielplatz bei schönstem Wetter. Meine Mama wagelte ihn dann schlafend zu uns nach Hause.

 

Währenddessen legte ich mich auf die Couch, um ein bisschen zu entspannen.
Da hatte ich dann schon langsam das Gefühl, das es heute vielleicht doch soweit sein könnte.

 

Die Wehen werden heftiger

 

Nachmittags bin ich dann eine Runde spazieren gegangen und musste die Wehen dann schon langsam veratmen. Daraufhin habe ich meinen Mann schon mal bescheid gegeben das es heute unter Umständen soweit sein kann.
Um mir sicherer zu sein ob es auch wirkliche Wehen sind, habe ich mich um kurz nach 5 in die Badewanne gelegt. Die Wehen wurden jetzt leichter, aber weg waren sie nicht.
Der Abstand zwischen den Wehen war aber immer noch sehr groß.
Um 17:25 habe ich dann meine Hebamme Eva angerufen und ihr gesagt das ich vermutlich Senkwehen habe.
Nachdem sie mich auch nach anderen Hinweisen wie Darm und Schleimabgang befragt hat, meinte sie es könnte heute schon losgehen. Ich sollte mich melden, wenn die Wehen regelmäßiger werden.
Daraufhin habe ich meinen Mann angerufen das er sich heute doch ein wenig eher auf den Heimweg machen sollte.

 

Die Wehen werden heftiger und regelmäßiger

 

Um 19:32 habe ich angefangen meinen Wehentimer zu aktivieren und die Wehen mitzuschreiben, wie lange sie dauern und in welchen Abständen sie kommen.
Kurz nach 20 Uhr kam dann auch mein Mann zur Tür herein und meine Mama konnte sich mit unserem 1. Sohn auf den Weg nach Hause machen.

 

Die Wehen wollten einfach nicht regelmäßiger werden, manchmal waren es 3-4 Minuten die nächste lies dann wieder 8 Minuten auf sich warten.

 

Mein Mann unterstütze mich indem er während einer Wehe meinen Rücken massierte und streichelte, somit waren sie erträglicher.

 

Da ich Hunger bekam und meine Mama mir noch eine Hühnersuppe gemacht hatte, danke für den Tipp an meine Hebammen, machte ich mir diese warm und aß noch ein wenig was zur Stärkung.
Dazwischen musste ich mich immer wieder auf die Küche lehnen und das Becken kreisen lassen.

 

Um die Wehen zur verarbeiten habe ich verschiedene „Stellungen“ ausprobiert. Im Stehen, im Vierfüßler stand und auf den Pezzi Ball gelehnt. Der Pezzi Ball war schlussendlich mein Favorit.

 

Irgendwann fragte mich mein Mann, ob wir nicht die Eva mal anrufen sollten, damit sie zu uns kommt. Erst dachte ich mir nein, da meine Wehen immer noch nicht regelmäßig genug waren für mein Verständnis. Um 22:04 haben wir es dann doch getan und sie machte sich gleich auf den Weg.

 

Das war dann auch gut so, als sie nämlich zur Haustüre reinkam, bekam ich auf einmal die erste Presswehe. Genau das hatte sich die Eva auch gedacht als sie meine Laute hörte und ließ ihre Taschen stehen um gleich zu mir zu kommen.

 

Mein erster Gedanke war, ich wollte unseren Sohn nicht im Wohnzimmer auf die Welt bringen, da ich in unserer Galerie schon alles vorbereitet hatte. Pool, Matratze, Heizstrahler usw.

 

Also meinte Eva nur, na dann ab nach oben, wir müssen die Wehen Pause ausnutzen.
Oben angekommen ging es dann weiter mit den Presswehen.

 

Im Vierfüßler stand schliefen mir die Füße ein, daher meinte Eva, ob ich mich nicht seitlich hinlegen möchte. Anfangs war ich da noch skeptisch, da ich mich vorher schon mal hingelegt hatte und da konnte ich die Wehen gar nicht verarbeiten.
Aber zu meiner Überraschung war das super angenehm.

 

Die Presswehen kamen in regelmäßigen Abständen und es wurde immer schwieriger nicht zu pressen, aber dank der Eva konnte ich durch die Atemtechnik gut in meinen Bauch atmen.
Er rutschte nach jeder Wehe wieder ein Stück zurück und somit konnte sich alles in Ruhe dehnen und er kam mit jeder Wehe ein Stück mehr heraus.
Eva hatte schon bedenken, ob es Marlene überhaupt noch schaffen würde zur Geburt, weil er es so eilig hatte. Aber unser Sohn wollte scheinbar das auch sie die Geburt noch miterleben darf.
Beide haben mir super zugesprochen und mich bei jeder Wehe angespornt.

 

Als ich dann schon seinen Kopf mit den Haaren spüren konnte wusste ich jetzt kann es nicht mehr lange dauern. Und so kam unser 2. Sohn um 23:08 zur Welt.

 

Somit hat er von der 1. Presswehe nicht mal eine Stunde gebraucht um sich auf die Welt zu kämpfen.

 

Es ist und war ein tolles Erlebnis sein Kind in den eigenen 4 Wänden auf die Welt zu bringen.